Am vergangenen Mittwochabend kamen die Besucher unseres Abendvorträge zu der wahrlich richtungsweisenden Frage: Ist es nun der Gutfall, wenn Rotkäppchen mit dem Wolf spricht oder nimmt nicht da schon die Tragödie ihren Lauf und wird unabdingbar im Bauch des Wolfes enden (wenn denn nicht im Verlauf des Prozesses rettenderweise der Jäger aus seiner swimlane eingreifen würde und statt Oma und Rotkäppchen die Wackersteine im Bauch des Wolfes und jener zu guter Letzt am Grunde des Brunnens landen würden).
Die Trainerin Kim Nena Duggen nahm uns in ihrem Vortrag „Modellieren von Geschäfts-prozessen mit BPMN als Selbsterfahrung – verschiedene Techniken im Praxistest“ ganz praktisch in 2 Übungen mit auf die Reise: im ersten Schritt konnten die Arbeitsgruppen sich durch die diversen Techniken der Modellierung durchprobieren. Von Post-its an einer Folienwand über die Flipchart, das Whiteboard, bis zur Pinnwand mit Karten und den t.BPM-Plättchen konnten die Teilnehmer experimentieren. Dazu sollte der Gutfall des Märchens „Rotkäppchen und der Wolf“ modelliert werden und dann in einem zweiten Schritt nach einem Mediumswechsel auch das Ende der Geschichte.
Die Erkenntnisse des Abends waren wie so oft in ihrer Klarheit verblüffend: je dynamischer und agiler die Werkzeuge (zum Wegwischen, Umkleben, mit der Diskussion mitwachsen können, einfach veränderbar) desto geeigneter sind sie, um die sich verändernden, entstehenden, wachsenden Ergebnissen aus der Diskussion rund um den Märchenprozess sichtbar abbilden zu können!
Vor dem Flipchart jedenfalls fand sich am Ende keine Arbeitsgruppe mehr ein, um sichtbar zu überlegen, ob a) vor dem Wolf weglaufen, b) ihn ignorieren oder c) ihn gar nicht erst auftauchen zu lassen passende Ideen für den Gutfall des Märchens sind oder ob nicht doch das Prinzip „Ich wird` schon vom Jäger gerettet, also geh ich mal schöne Blumen pflücken“ zumindest mehr Spaß macht und ein Gutfall so oder so eben doch immer relativ ist.