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Testen & Qualitätssicherung

Spooky Magic! Fehler verhindern, bevor sie entstehen?

Ein Artikel von Georg Haupt

Wie testen Sie? Die letzte Umfrage von softwaretest-umfrage.de im Jahr 2016 ergab, dass die meisten deutschen Unternehmen ihre Software mit nachgelagerten Methoden testen. Das bedeutet: Erst baut ein Entwickler lustige Fehler in den Code ein, dann haben die Tester etwas zu tun und Spaß beim Finden. Aber ist dieses Spiel, erst Fehler im Code einbauen, um sie anschließend per Qualitätssicherung zu finden, nicht unnütz teuer? Ja, ist es, trotzdem machen es doch alle so!

Aber betrachten wir es mal aus einem anderen Winkel. Dieses Vorgehen ist in etwa so, als würden Sie jeden Tag zum Arzt gehen, um sicherzustellen, dass Sie gesund sind. Also würden Sie sich niemals die Hände waschen und sich auch nicht warm anziehen, wenn es draußen kalt ist. Warum auch, Sie werden ja jeden Tag untersucht. Oder leben Sie in einer agilen Familie? Das heißt, ein Familienmitglied ist praktischerweise Arzt? Dieser würde dann nach jeder ausgeübten Tätigkeit einen kompletten Körper-Regressionstest durchführen. Und wenn dann eine Abweichung von der Normalfunktion entdeckt würde, würden Sie direkt an Ort und Stelle behandelt werden. Klingt nicht wirklich realistisch! So ähnlich ist aber häufig die Testkultur.

Ist es nicht sinnvoller, die Fehler schon im Entstehen zu verhindern? Ist denn „da draußen“ nicht etwas, das uns hilft, Fehler zu verhindern? Quasi die dicken Pullis gegen die Bugs? Doch, denn es gibt auch Wasser und Seife sowie Schal und Mütze für den Entwicklungsprozess. Dieses alte Hausmittel nennt sich „konstruktive Qualitätssicherung“ – das ist eben keine Zauberei.


Fachartikel in Java aktuell, Ausgabe 04/2020, 8 Seiten.