Auf Standards wie der SysML basierendes Systems Engineering klingt in der Theorie nach einer sehr guten Idee, denn die Sichten, Lösungsideen und Designentscheidungen sind in einer Notation dargestellt, die von vielen gelesen und verstanden werden kann. In der Praxis eines realen Projekts eröffnen sich aber dabei zwei wichtige Fragen: Wie sorgen wir dafür, dass das Modell auch domänen- und projektspezifische Informationen aufnehmen kann? Und wie wenden wir die Vielzahl von Modellierungssichten zielführend an? Die Antwort auf beide Fragen ergibt sich aus der generischen Erweiterbarkeit der SysML, denn diese ermöglicht es nicht nur, banal neue Eigenschaftswerte ins Metamodell einzubringen, sondern die SysML-Sichten so zu ergänzen, dass die standardisierte Notation richtig angewendet wird (also entsprechend ihrer Spezifikation keinen Fehler zu machen), sondern auch einem für das Entwicklungsziel förderlichen Prozess folgen zu können. Die SysML hält sich aus der Frage des Entwicklungsprozesses heraus, daher brauchen wir einen roten Faden nicht parallel zum Systemmodell, sondern mit dem Systemmodell verflochten. Wir zeigen, wie das Metamodell der SysML durch die Elemente von SYSMOD zielführend erweitert wird und wie man in einem Projekt modellbasiertes System Engineering toolgestützt durchführen kann.