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Architecture as a Service (AaaS) im Zuge der Digitalisierung

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Der Nutzen von Architektur?


Bauplänen eines Bauingenieurs sieht man an, ob sie für eine Kathedrale oder eine Talsperre Vorlage bieten. Ebenso sollte man einer Software-Architektur ansehen, wofür sie gemacht ist.  SW-Architektur sind eine Folge von Entscheidungen, die nur sehr schwer rückgängig gemacht werden können. Diese Entscheidungen lösen Probleme, mindern Risiken und erleichtern das Umsetzen der Anforderungen. Kurz um, sie schaffen die solide Grundlage auf der das Projekt zum Erfolg gelangen soll.

Suche nach der richtigen Architektur

Auf der Suche nach den richtigen Entscheidungen für eine Architektur fällt die Auswahl schwer. Der Markt bietet eine Vielzahl an Lösungen. Beispiele dafür sind: Cloud Computing, Kubernetes, Domain-Driven Design, Service Mesh, Event-Sourcing, Edge-Computing, Reaktive Programmierung, Kafka, GraalVM, Lambdas, Mashine Learning, NoSQL Datenbanken, OAuth 2.1 (ab Herbst '21), …

Überforderung des Architekten

Doch woher soll ein Architekt Erfahrungen mit so vielen Lösungen haben? Diese sammelt man doch über Monate und Jahre erst in eigenen Projekten. Und es kommen stets neue Architekturen und Technologien auf den Markt. Sie alle versprechen, spezielle Probleme zu lösen. Aber wie stabil sind die Lösungen, wie steil die Lernkurve, wie hoch die Kosten und der Nutzen verglichen mit einer anderen Architektur? Welche neuen Probleme bringen sie mit sich?

Nur im eigenen Projekt hat man Antworten auf diese Fragen - erst wenn man die Vor- und Nachteile einer Architektur theoretisch verstanden und praktisch erlebt hat. Im nächsten Projekt mit neuen Problemen, Architektur und Technologie helfen diese Erfahrungen nicht weiter.

Der Ausweg

Ein Architekt muss nicht immer wieder in ein neues unbekanntes Umfeld geschubst werden? Ist es doch schändlich, wenn die wertvollen Erfahrungen aus dem letzten Projekt ungenutzt in Vergessenheit geraten, weil sie im neuen Projekt nicht benötigt werden. Es wäre von großem Nutzen, wenn man gleich in das nächste Projekt gehen könnte, mit gleichen Problemen, Architektur und Technologie. Das hätte nebenbei auch noch den Vorteil, dass man seine bisherigen Erfahrungen weiter ausbauen und vertiefen könnte.

Das Zeitalter der Digitalisierung

Im Zeitalter der Digitalisierung ist es an der Zeit, neue Wege zu beschreiten. Ein Team immer wieder unerfahren auf eine neue Technologie loszulassen, mit der hohen Wahrscheinlichkeit zu scheitern, macht nur wenig Sinn. Ebenso wenig Sinn macht es, aus Unkenntnis heraus immer wieder die gleiche Architektur zu benutzen, auch wenn die Anforderungen sich sehr geändert haben.

Architekten mit einem hohen Erfahrungsstand für eine spezielle Architektur sind eine sehr wertvolle Ressource, die man nicht geringschätzen sollte. Schließlich haben sie starken Einfluss auf den Erfolg oder Misserfolg eines Projektes. Sie sollten dort eingesetzt werden, wo sie ihr Wissen und Können einsetzen und vertiefen können. Das kann in der eigenen Firma in verschiedenen Projekten mit gleichem Umfeld sein. Es ist aber auch denkbar, statt fertiger Software das Knowhow des Architekten an Projekte zu verkaufen. Einen solchen Ansatz könnte man in Anlehnung an die Ontologie für die Services der Cloud Anbieter ‚Architecture as a Service‘ kurz AaaS nennen 😉. Natürlich kann man sich mit dieser Idee als Architekt auch selbstständig machen. Früher war solch eine Tätigkeit mit viel Reisezeit verbunden. Heute passiert vieles online. Es gibt mittlerweile so viel gute Online-Software zur Kommunikation oder zur kollaborativen Zusammenarbeit, dass die Distanz keinen Nachteil mehr darstellen muss. Die Online-Arbeitsweise zwingt uns zu effektiver Kommunikation und Dokumentation und hat an manchen Stellen ihre Vorteile. Nebenbei gibt es in der Medizin auch schon diesen Ansatz. Koryphäen der Chirurgie warten nicht, bis ein Patent vorbeikommt, sondern agieren weltweit remote in OP-Sälen und setzen ihr Können dort ein, wo es gebraucht wird.