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Das soziokratische Kreismodell und Selbstorganisation bei oose

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In traditionellen Linienorganisationen werden Abteilungen für bestimmte Zuständigkeitsbereiche gebildet, die von einer eigens dafür bestimmten Führungskraft geleitet werden. Die Verantwortung für die Entscheidung liegt stets bei dieser Führungskraft – auch wenn diese selbstverständlich ihre Mitarbeiter in Entscheidungen einbinden kann.

In einem soziokratischen Führungskreis hingegen teilen sich alle Kreismitglieder die Verantwortung. Jeder leistet einen Teil der Führungsarbeit. Zum einen dadurch, dass der Kreis mit Hilfe des Konsent-Prinzips gemeinsam direkt Entscheidungen trifft. Zum anderen aber auch dadurch, dass der Kreis bestimmte Aspekte und Teilzuständigkeiten an einzelne Mitglieder (bspw. konsultativer Einzelentscheid) delegiert bzw. Rollen definiert und Rolleninhaber wählt.

Dadurch kann beispielsweise eine Person als Repräsentant für einen Oberkreis gewählt sein, eine andere Person die Koordination der Kreisinteressen mit einem anderen (Nachbar-)Kreis wahrnehmen (erweitert auch als Prinzip der Doppelverbinder) und noch eine andere Person vielleicht als allgemeiner Ansprechpartner für alle Außenstehenden zu einer bestimmten Fragestellung definiert werden.

Der Kreis organisiert sich selbst und bestimmt selbst, welche Rollen, Ansprechpartner, Teilzuständigkeiten und Delegationen er haben möchte, wie und wo sich der Kreis trifft, wer Mitglied im Kreis sein darf etc. Anders als bei Abteilungen kann eine Person in mehreren Kreisen Mitglied sein. Kreise können zudem hierarchisch organisiert sein, d.h. ein Kreis kann mehrere Unterkreise für bestimmte Verantwortungsbereiche bilden.

Gegenüber dem Abteilungsprinzip führt das Kreisprinzip dazu, dass Entscheidungen unmittelbarer und lokaler getroffen werden. Eine hierarchische Linienorganisation fördert das Prinzip „Oben wird gedacht und unten wird gemacht“, d.h. das Wissen von der Basis fließt von unten nach oben, wird dabei verdichtet und verfälscht, damit die Führungskräfte dann zentral Entscheidungen treffen und verantworten können. Das Kreisprinzip fördert hingegen, das Denken und Handeln nahe beieinander bleiben, in dem die Betroffenen selbst Entscheidungen initiieren und verantworten können.

Es wäre schön, behaupten zu können, dass die so getroffenen Entscheidungen das Wohl aller bestmöglich berücksichtigen. Aber selbstverständlich können auch hier Interessenskonflikte auftauchen.

Eine etwas ausführlichere Einführung in das Thema und eine Diskussion über die praktischen Möglichkeiten und Herausforderungen gibt am 7. April 2015 bei oose im Rahmen von open oose. Und vieles mehr. Noch gibt es ein paar freie Plätze!
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