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Die Umsetzung im Blick: mit Design Thinking Ziele erreichen

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Design Thinking - Umsetzung im Blick_In der letzten Woche konnte ich mit einem Design Thinking-Kollegen (Mitarbeiter eines Großunternehmens) in einem fachlichen Austausch verschiedene Ansätze zur Implementierung von Design Thinking in Unternehmen diskutieren. Interessant fand ich den Wunsch des Kollegen, mehr konkrete Ergebnisse und mehr Umsetzung zu erleben, damit Design Thinking-Workshops nicht mit „hübschen Prototypen“ einfach enden.

Das Gespräch hat mich veranlasst, die Fragestellung „Wie lassen sich also nachhaltig Ziele mit Design Thinking erreichen?“ weiter zu reflektieren. Zwei Richtungen für eine nachhaltige Anwendung sind dabei aus meiner Sicht wichtig: Einmal in Bezug auf die Umsetzung von Ergebnissen eines einzelnen Innovations-Workshops, zusätzlich im Sinne einer Etablierung von Design Thinking im Unternehmen, also einer Weiterentwicklung des Unternehmens.

Für mich sind es vier Punkte, die eine Umsetzbarkeit gewährleisten.

  • Prüfung des Rahmens: Ist Innovation gewünscht und möglich? Welche Freiheitsgrade oder Einschränkungen müssen beachtet werden?

    Schon im Vorfeld lässt sich prüfen, ob und wie die Ergebnisse eines Innovations-Workshops für eine Umsetzung genutzt werden sollen. Die Unterstützung des Managements (oder besser noch Beteiligung und Einbeziehung im Workshop) ist eine wichtige Voraussetzung.
    Eventuell ist der Rahmen oder der Freiheitsgrad für Lösungen nicht gegeben und man sollte sich dann gegen eine Nutzung von Desgin Thinking entscheiden – einfach weil andere Methoden besser geeignet sind. Wer möchte schon tolle Lösungsansätze und Prototypen für Produkte nur auf dem eigenen Schreibtisch ausstellen?

  • Ergebnisqualität durch kompetente Anleitung und Begleitung:

    Wer Design Thinking noch nicht erlebt hat, braucht in einem Workshop einen erfahrenen Teamcoach oder einen Workshopmoderator, der Arbeitsschritte im Prozess erläutert und Teams motiviert, anfeuert oder auch bremst sowie Bewertung oder Neuausrichtung begleitet.
    Kollektive Kreativität gelingt vor allem dann, wenn Arbeitsphasen im Design Thinking-Prozess zielgerichtet divergierend (neue Ideen, Lösungen und Erkenntnisse) oder konvergierend (Priorisierung und Auswahl von Lösungskandidaten) durchgeführt werden.
    Dieser Punkt gilt von Anfang an - schon die Definition einer geeigneten Herausforderung („Wie können wir….?“) hat eine große Bedeutung.

  • Erfassen des Problemraums: Was ist der Nutzungskontext und das Anliegen von Stakeholdern?

    In Nachbardisziplinen für Design Thinking wie etwa Requirements Engineering oder Usability und User Experience existieren etablierte Methoden und Vorgehensweisen, von Beobachtung über Interview bis zu Videodokumentation. Für eine hohe Ergebnisqualität im Innovations-Workshop gilt es also, geeignete Stakeholder in deren Benutzungssituation zu erleben. Die „Allzweckwaffe“ Interview kann in einigen Fällen ausreichen, sollte aber ergänzt werden, wenn dies nur zu oberflächlichen Ergebnissen führt.

  • Gutes Prototyping: Benutzertest mit Erkenntnisgewinn anstelle von „Verkaufen“ der Lösung

    Bevor man einen im Workshop erarbeiteten Prototyp mit Benutzern testet, müssen Rahmen des Tests, Fragestellungen und Bewertungsmaßstäbe in den Workshop-Teams erarbeitet werden. Hierbei lassen sich sehr gut Grundsätze aus Usability Testing und Metriken aus Usability bzw. User Experience anwenden (siehe hierzu beispielsweise oder )

Die zuvor dargestellten Punkte gelten für einen einzelnen Workshop. In einem weiteren Artikel werde ich  den größeren Rahmen betrachten („Reifegradmodelle für Design Thinking“).