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Interdisziplinäres Arbeiten

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Dieses ist ein Gastbeitrag von Martin Wettig (Ingenieure ohne Grenzen). Martin hält im oose-Track "Miteinander Arbeiten im Digitalzeitalter" auf der solutions.hamburg am 8. September 2016 einen Vortrag zum Thema Interdisziplinäres Arbeiten.

Ingenieure ohne GrenzenIn der Arbeitswelt kursieren immer wieder neue Begriffe. Manchmal verbergen sind dahinter scheinbar völlig neue Ansätze manchmal nur neue Namen für Altbewährtes. Hinter einigen der Begriffe stecken eine Vielzahl von Regeln und Anforderungen, komplex erdachte Prozesse und Methoden. Andere sind auf den ersten Blick nur Bezeichnungen für etwas was vorher einfach keinen Namen hat, scheinbar leicht durch ein Synonym zu ersetzen, Schlagwörter, vermeidlich ohne Erklärungsbedarf.

Einige der Begriffe sind Mode-Erscheinungen, sind sie gerade „in“ und verwendet man sie nicht ist man „out“. Qualität war beispielsweise vor wenigen Jahren so angesagt, dass plötzlich alles - besonders in der Politik - eine „neue Qualität“ hatte, Kriege, Gespräche, Beziehungen etc. Eine Vielzahl dieser Modebegriffe verschwinden ähnlich schnell wie sie gekommen sind oder reihen sich in die Sammlung an Begriffen ein, hinter denen im besten Fall eine nützliche Methode steckt. Diese zieht man dann aus der Schublade und setzt sie blind ein, meist, wenn gerade etwas schiefläuft.

Bei anderen Begriffen versteht man nie so ganz was sie eigentlich wollten, warum sie anders waren oder warum es sinnvoll gewesen wäre sie sich etwas genauer anzuschauen. Interessant sind dabei die vermeidlich selbsterklärenden - interdisziplinäres Arbeiten etwa. Ein Begriff der in der Mitte der Achtzigerjahre in der Wissenschaft geprägt wurde und seit einiger Zeit immer stärkeren Einzug in die Praxis findet, ein Begriff zu dem es unzählige Meinungen und Interpretationen gibt. Doch die Philosophie dahinter ist vermutlich so alt wie die Menschheit selbst.

Jeder kann sich unter interdisziplinärem Arbeiten etwas vorstellen. Vermutlich liegt man mit seiner Vorstellung sehr nah an einer der vielen Definitionen, ein selbsterklärender Begriff. Auch wenn wir die Idee dahinter - nicht nur in einer Schublade zu denken - vielleicht noch nie bewusst angewendet haben, unbewusst haben wir das mit Sicherheit. Diese Art des Denkens, über Grenzen hinweg, ist Quell für Innovation und Kreativität.

Doch warum ist es trotzdem interessant genauer hinzusehen, welches Potential steckt in den Details? Welchen Unterschied macht es interdisziplinär oder etwa transdisziplinär zu arbeiten? Ist es eigentlich sinnvoll immer interdisziplinär zu denken? Was sind die Alternativen? Welchen Zweck erfüllen diese, wenn interdisziplinär so toll ist?
Ohne die Methode dahinter auch nur ausprobiert zu haben, kann man durch bloßes Hinterfragen eines vermeidlich selbsterklärenden Begriffs eine Lawine an Fragen lostreten. In diesen Fragen steckt ein beachtliches Potential. Sich über einen scheinbar banalen Begriff Gedanken zu machen, kann Potentiale aufzeigen die man vorher nicht gesehen hat. Dies habe ich für meinen Vortrag bei der solution.hamburg 8. September 2016 getan.

Ingenieure ohne GrenzenAm Beispiel eines ehrenamtlichen Projektes von Ingenieure ohne Grenzen, habe ich mir Fragen zur interdisziplinären Arbeit gestellt. Etwa, haben wir damals interdisziplinär gearbeitet? Was haben wir aus dem Projekt gelernt und wie haben wir unsere Arbeitsweise verändert? Welche Erfahrungen haben wir gemacht und wie beeinflussen diese nun unser disziplinäres und interdisziplinäres Denken? Ist interdisziplinäres Arbeiten Voraussetzung für die uns so wichtige (Achtung Schlagwort) Nachhaltigkeit?

Ich freue mich darauf Ihnen meine Erkenntnisse und Erfahrungen auf der solution.hamburg vorzustellen.

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