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Selbstmanagement im agilen Umfeld

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Locker, flockig, produktiv und selbstorganisiert im agilen Umfeld arbeiten. Geht das? Ja, wie unsere Kooperationspartnerin Dr. Pia Gebhardt findet. Vorausgesetzt Sie stellen sich vier Fragen. Welche das sind, verrät Sie hier in Ihrem Gastbeitrag.


Zur Autorin

Dr. Pia Gebhardt ist Naturwissenschaftlerin, Trainerin und Coach im Bereich Soft Skills. Sie richtet gerne den Blick auf den Moment, wo sich Mensch und Innovation treffen. Seit fast zwei Jahren verbindet uns eine partnerschaftliche Zusammenarbeit.


Kaum hat die Woche gestartet, türmen sich die Aufgaben. Mit jedem ToDo mehr sinkt die Motivation.

Fühlen Sie sich dabei nicht im Geringsten angesprochen? Herzlichen Glückwunsch! Sie verfügen offensichtlich über ein Organisationsgen. Sollten sie diese Situation jedoch zumindest teilweise hin und wieder erleben: Herzlich willkommen! Sie sind in bester Gesellschaft und gehören zur Mehrheit.

Für die meisten Berufstätigen ist es täglich eine Herausforderung sich selbst, die eigenen Aufgaben und die verfügbare Zeit effektiv zu organisieren und dabei den Spaß an der Sache nicht zu verlieren. In einer sich wandelnden Arbeitswelt steigt diese Herausforderung ständig. Insbesondere in agilen Organisationen gibt es weniger starre Regeln, und agile Führung erfordert von allen mehr Selbstverantwortung – bis hin zur kompletten Selbstorganisation. An der Herausforderung zu wachsen ist nicht so trivial wie es klingt und passiert im Sog des Alltags für die meisten eher unbewusst. Das Resultat muss nicht immer funktionieren und kann auch ziemlich frustrierend sein.

Simpel aber nicht einfach!

Was sich leicht anhört, kann in der Umsetzung doch ganz schön schwer sein. Selbstmanagement ist simpel, aber nicht einfach. Es geht weit über Zeitmanagement und die Fähigkeit, den eigenen Alltag zu organisieren, hinaus. Nach der gängigen Definition ist Selbstmanagement die „Kompetenz, die eigene persönliche und berufliche Entwicklung weitgehend unabhängig von äußeren Einflüssen zu gestalten“. Es hat also nicht nur etwas mit dem Bestehen im Alltag zu tun, sondern mit Weiterentwicklung zum eigenen Besten. Damit passt Selbstmanagement nicht nur gut zum agilen Mindset, sondern ist ein essentieller Schritt von „Doing agile“ zu „Being agile“.

Auf welcher Selbstmanagement-Ebene sind Sie unterwegs?

Nach Bestsellerautor Stephen R. Covey („First Things First“, „7 Habits of Highly Effective People“) lassen sich vier Ebenen des Selbstmanagement unterscheiden:

  • Erstens, Zeitmanagement zur Organisation von Aufgaben und Verbesserung von Arbeitsabläufen.
  • Zweitens, die Fähigkeit zum Priorisieren, der Blick für das Wesentliche, weitsichtige Planung und Vorbereitung.
  • Drittens, die Fähigkeit die persönliche Verantwortung für zukünftige Aktivitäten zu übernehmen, die im Einklang mit den eigenen Zielen und Werten stehen.
  • Auf der vierten Ebene des Selbstmanagements geht es um die Verbesserung der eigenen Lebensqualität.

Das klingt alles sehr theoretisch und vielleicht fragen Sie sich auch, warum die Verbesserung der Lebensqualität erst am Schluss genannt wird? Es entsteht der Eindruck, als müssten Sie mit viel Aufwand alles umkrempeln, bevor Sie etwas davon haben.

Bevor Sie loslegen!

Ihre Bedenken, in große Vorleistung zu gehen, bevor Sie konkret was davon haben, ist berechtigt. Wenn Sie sich aber diese vier Fragen beantworten, bevor Sie loslegen, ergibt das Ganze einen Sinn, die Hürde wird deutlich kleiner und Ihr Nutzen steht im Vordergrund:

  1. Was will ich eigentlich davon haben? Wozu will ich meine Fähigkeit zum Selbstmanagement verbessern?Ohne einen Sinn und Zweck wird sich Ihre Motivation zur Veränderung deutlich in Grenzen halten.
  2. Was läuft schon richtig gut? Welche der vier Ebenen des Selbstmanagements beherrsche ich schon intuitiv?Wir ticken alle unterschiedlich und bringen Talente und Präferenzen in verschiedenen Arten des Denkens mit. Hier sind alle Denk-Perspektiven gefragt – vom „Wer“ und „Wozu“ über das „Was“ zum „Wie“. Wenn Sie also wissen, wo Ihre natürlichen Stärken im Denken liegen, können Sie die schon einmal auf der Haben-Seite verbuchen und darauf aufbauen.
  3. Wo stellen Sie sich am häufigsten selbst ein Bein? Wo würde eine kleine Veränderung schon einen großen Nutzen bringen?Finden Sie Ihren größten blinden Fleck, identifizieren Sie „den längsten Hebel“ und fangen Sie dort an.
  4. Welche einfache Vorgehensweise kann mir hier helfen? Wie kann ich sie mir dauerhaft zur Gewohnheit machen? Richtig gelesen: Lösungen sollten so einfach wie möglich und nur so kompliziert wie nötig sein. Schon minimale Veränderungen können extrem wirkungsvoll sein, wenn Sie sie gewohnheitsmäßig etablieren. Es ist wie beim Autofahren – Sie wollen nicht ständig bewusst darüber nachdenken, wie das noch mal war mit der Kupplung und dem Schalten. Gewohnheiten sparen Zeit und Energie, die sie für andere Dinge haben. Stichwort Lebensqualität!

Wenn Sie Ihr Selbstmanagement mit diesen vier Fragen betrachten, dann beginnen Sie bei der Lebensqualität und dort schließt sich der Kreis auch wieder.

Für alle, die das Ganze mit noch mehr Tiefe und hilfreichen Methoden effektiv in die Praxis umsetzen wollen, haben wir im Themenbereich „Neue Arbeitswelten“ das Training „Selbstmanagement im agilen Umfeld“ geschaffen.