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Soft Skills Trainings remote – Ernsthaft? Aber klar doch!

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[caption id="attachment_50648" align="alignnone" width="900"]Sarah Schuh im Home Office oose Trainerin Sarah Schuh im Home-Office: Soft Skills sind gerade beim remote Arbeiten gefragter denn je[/caption]

„Soft Skills Trainings komplett remote anbieten, kann ich mir ehrlich gesagt nicht wirklich vorstellen, die leben doch von der direkten Interaktion“.

So oder so ähnlich hatte ich den Satz noch vor wenigen Monaten zu einem Trainerkollegen gesagt. Allerdings war das vor der Corona-Krise. Zum Verständnis: Wenn ich von Soft Skills Trainings spreche, dann meine ich Trainings, in denen die Teilnehmer*innen z.B. Techniken zum erfolgreichen Führen von Einzel- und Gruppengesprächen oder den Umgang mit schwierigen Gesprächssituationen lernen.

Die aktuellen Bedingungen zwingen Unternehmen und somit auch uns, komplett umzudenken und sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Das kann bedeuten, etwas zu wagen, was man bis dato nicht für machbar gehalten hat. Das Schöne daran: unsere Glaubenssätze werden auf den Prüfstand gestellt und möglicherweise falsifiziert. So wie mein persönlicher Glaubenssatz, dass Soft Skills Trainings remote nicht durchführbar sind. Ja, es gibt tatsächlich auch positive Seiten einer Krise.

Aber wieso bin ich eigentlich bis dato davon ausgegangen, dass diese remote nicht funktionieren? Hier ein Erklärungsansatz: Soft Skills Trainings leben davon, dass die Teilnehmer*innen zu uns Trainer*innen und den anderen Teilnehmer*innen Vertrauen aufbauen und ihre eigenen Fallbeispiele im geschützten Raum besprechen können. Hinzu kommt, dass diese Lerneinheiten sehr interaktiv aufgebaut sind, mit vielen Gruppenarbeiten, Rollenspielen und Reflexionen.

Zusammengefasst: Die Trainings basieren auf zwischenmenschlicher Interaktion, Gruppendynamik, proaktivem Austausch und Partizipation – dies online erlebbar zu machen? Für mich bis vor kurzem schwer vorstellbar.

Physische Distanz versus mentale Nähe

Ein Umdenken fand bei mir statt, als wir auf Grund der Gegebenheiten vollständig ins Home-Office wechseln mussten. Zunächst haben wir verschiedene remote Tools evaluiert und dann auch in unsere remote Meetings integriert. Die erstaunliche Erkenntnis: Trotz der physischen Distanz habe ich mich zu keinem Zeitpunkt abgeschnitten oder von meinem Team entfernt gefühlt. Gänzlich überzeugt war ich dann nach dem ersten Live Online Kommunikations-Training und dem durchweg positivem Feedback der Teilnehmer*innen. Räumlich voneinander getrennt zu sein, bedeutet nicht unbedingt distanziert zu sein. Auch online kann eine zwischenmenschliche Verbundenheit entstehen und eine produktive, vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre erzeugt werden. Grundvoraussetzung sind neben der technischen Ausstattung vor allem auch die Auswahl interaktiver didaktischer Methoden.

So räumen wir der Vorbereitung auf das Training und dem persönlichen Kennenlernen zu Beginn des Trainings einen besonders hohen Stellenwert ein. Während des Trainings arbeiten wir, wie in unseren Präsenzseminaren auch, sehr viel mit Kleingruppen, die eine Gruppengröße von drei Personen nicht überschreiten. Dadurch wird der persönliche Austausch gefördert und die Interaktion zwischen den Teilnehmer*innen gestärkt.

Um die Kommunikation zwischen den Teilnehmer*innen zu fördern, ist der virtuelle Trainingsraum vor den Trainings bereits offen – so dass die Teilnehmer*innen schon vor dem Beginn miteinander in den Dialog treten können. Gleiches gilt für die Kaffee- und die Mittagspausen, wobei ich an dieser Stelle gestehen muss, dass die Pausen in den Präsenztrainings noch stärker zum Kennenlernen und Austausch genutzt werden. Dennoch: durch die Wahl der richtigen didaktischen Methoden, den Einsatz kollaborativer Tools und den passenden Techniken kann auch in Live Online Trainings Interaktion entstehen.

Soft Skills als Voraussetzung erfolgreicher remote Teams

Diese Erkenntnis alleine reicht eigentlich schon, um von der Durchführung von Live Online Trainings überzeugt zu sein. Allerdings gibt es noch ein weiteres inhaltliches Argument, welches mich ebenfalls zum Umdenken bewegt hat.

Die Techniken, die unsere Teilnehmer*innen in unseren Live Online Trainings lernen, sind für eine erfolgreiche remote Zusammenarbeit Grundvoraussetzung. Denn auch in verteilten Teams kann es zu Missverständnissen und Meinungsverschiedenheiten kommen, die unausgesprochen zu Barrieren und verhärteten Fronten führen. Diese können dann zusätzlich zur physischen Distanz die Zusammenarbeit noch weiter erschweren und die Produktivität der remote Teams gefährden. Techniken, wie beispielsweise „Aktives Zuhören“ oder das Wissen darüber, Feedback zu geben und zu nehmen, helfen diese Barrieren erst gar nicht entstehen zu lassen. Und wo könnte man diese Techniken besser kennenlernen und üben, als in einem Live Online Training für Soft Skills?

Kein Entweder-Oder-Prinzip

Würde mein Kollege mich heute noch einmal fragen, wie ich zu Live Online Trainings für Soft Skills stehe, würde ich ihm folgende Antwort geben:

Ich bin immer noch eine große Befürworterin von Präsenztrainings, weil ich den persönlichen Kontakt, die Interaktion und die gemeinsamen Pausen mit den Teilnehmer*innen sehr schätze. Diese will ich auf gar keinen Fall dauerhaft missen. Aber Soft Skills sind für die remote Arbeit unverzichtbar und wieso dann diese nicht direkt über ein Live Online Training schulen? Einen besseren Transfer in die Praxis gibt es eigentlich gar nicht. Für mich ist es kein „Entweder Präsenztraining oder Live Online Training“. Live Online Trainings sind eine großartige Alternative in Zeiten wie eben dieser und bieten auch zukünftig für Teams, die viel remote arbeiten einen riesigen Mehrwert.