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Warum man weder mit Scrum anfangen, noch aufhören sollte ...

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Warum man nicht mit Scrum anfangen sollte.

photocasefzwkqrzg51347171Scrum ist ein Rahmenwerk, so steht es im offizellen Scrum-Guide und so wird es auch fleißig von allen Scrumlern wiederholt. Aus diesen Grund hat es auch auf viele Fragen gar keine Antworten, bzw. die Antwort lautet: "Frag das Team". Das ist cool und wenn wir alle Zeit der Welt hätten, würden wir so gemeinsam in aller Ruhe alles Wichtige über unsere Projekte und die Zusammenarbeit im Team lernen. Leider haben wir meistens nicht ganz so viel Zeit, aber es gibt ja den zertifizierten Scrum-Master. Der hat 2 Tage in einem Kurs gesessen und weiß das Wichtige, so dass er uns helfen kann Antworten zu finden. Irgendwie kann das nicht der Weg sein, oder?

Soll es auch nicht. Ken Schwaber selbst erklärt in diesem Interview noch mal warum (neben einer Reihe anderer interessanten Beobachtungen). Die wichtigste Aussage: Scrum beschreibt nicht erneut die bereits existierende Techniken des Projektmanagements, sondern setzt voraus, dass diese eingesetzt werden. Das macht ja auch Sinn und deswegen steht auch im Scrum-Guide, dass Scrum ein Rahmenwerk sei. Leider steht kein Wort darüber drin, was in dieses Rahmenwerk alles hinein sollte.

Darum: Fangen Sie nicht mit Scrum an. Fangen Sie mit ganz altbackenem, traditionellem, langweiligem, seriösem, standardisiertem Projektmanagement an. Von mir aus gerne in einer "agilen Kombi", wie in unserem APM-Seminar. Und vielleicht beschäftigen Sie sich als Organisation oder als Team auch noch mal intensiver mit Themen wie Kommunikation, Teambuilding oder Konfliktmanagement. Das funktioniert ganz ohne Scrum und ist eine wichtige Voraussetzung um dann mit Scrum wirklich zum Erfolg zu kommen.

Übrigens der Name Scrum kommt aus dem Rugby und beschreibt dort genau einen Spielzug. Ich vermute ein Team, das nur diesen einen Spielzug beherrscht wird im gesamten Spiel nicht sehr erfolgreich sein (auch wenn es schrittweise lernen könnte, worauf es bei diesem Spiel eigentlich ankommt und warum man sich die Ohren abkleben sollte).

Warum man mit Scrum nicht aufhören sollte.

Scrums Stärke liegt in zwei Bereichen:

  • Der kontinuierlicher Verbesserung des Entwicklungsprozesses im laufendem Projekt
  • Der Aufteilung von Verantwortung, der viele wichtige Konflikte in der Organisation zu Tage bringt

Wer sich um diese Bereiche nicht kümmern mag, dem nützen auf Dauer auch die Projektmanagmentwerkzeuge und die Kommunikationstrainings nicht viel. Aber in diesen Bereichen steckt das Potential um wirklich eine effektive Entwicklungsorgansiation aufzubauen. Das geht auch nicht über Nacht, aber Scrum als Prozessrahmen bietet spannende Möglichkeiten um "Ihre Themen" zu identifizieren, sowohl im Projekt wie auch als Organisation. Die fehlenden Antworten hat Scrum leider auch nicht, aber Scrum macht es Ihnen schwer zu ignorieren, dass Sie die Antworten brauchen.

Darum: hören Sie nicht auf mit Scrum. Nutzen Sie Scrum um an "Ihren Themen" zu arbeiten. Um mehr zu lernen, über Ihr Projekt, Ihre Organisation, Ihre Stärken, Ihre Schwächen, das Potential Ihres Teams und wie Sie gemeinsam Ideen entwicklen können, um mit diesen Themen zu arbeiten. Und dann machen Sie weiter, machen Sie sich schlau über Kanban, Causal-Loop- Diagrams, Systemisches Denken, Kreativität, Prozesskontroll-Statistiken ...

Wer mit Scrum aufhört und anfängt, der verpasst eine Menge.

Fangen Sie gerade mit Scrum an? Würden Sie am liebsten schon wieder aufhören? Haben Sie noch eine ganz andere Idee? Kommentare sind erwünscht!