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Scrum im neuen Anstrich

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Der Scrum Guide hat seine fünfte Überarbeitung seit seinem Erscheinen im Jahre 2010 erhalten. Beim Lesen der Neuerungen hebt sich die eine oder andere Augenbraue bei denen, die sich bereits länger mit Scrum beschäftigen. Es wird der Eindruck erweckt, dass Dinge konkretisiert wurden, die eigentlich keine Konkretisierung brauchten. Allerdings gehen die Änderungen dieses Mal um einiges tiefer, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Aber was hat sich auf den ersten Blick überhaupt geändert?

Wie bereits mit den letzen Revisionen schließen Sutherland und Schwaber die Feedback-Schleife mit den Anwendern. Die Änderungshistorie auf scrumguides.org weist acht Änderungen auf, die sich vor allem auf Aspekte bestimmter Artefakte, Events und Verantwortlichkeiten der Rollen konzentrieren. So wurde noch einmal unterstrichen, dass die „Dauer“ einer Timebox den maximal zur Verfügung stehenden Zeitraum darstellt und die Leitfragen des Daily Scrum genau dies sind, leitende Fragen, an denen sich jede(r) Teilnehmende orientieren soll. An anderen Stellen wird nun ausführlicher beschrieben, was etwa damit gemeint ist, wenn der Scrum Master für die Einhaltung von Scrum verantwortlich ist (die richtige Antwort: Scrum gemäß dem Scrum Guide, anstatt nach Hörensagen), das ein Inkrement etwas ist, dass uns bei der Erreichung unserer Ziele voran bringt und, dass das Entwicklungsteam seine Daily Scrums nicht nur selbstständig durchführt, sondern auch die Verantwortung dafür trägt, dass diese Events sinnvoll gestaltet sind.

Wirklich neu, wenn auch nur formell im Scrum Guide, ist, dass das Sprint Backlog wenigstens eine Verbesserungsmaßnahme der vorangegangenen Sprint Retrospektive beinhalten soll. Hinzugekommen ist auch ein Absatz zu allgemeinen Anwendungsfeldern von Scrum, über die Softwareentwicklung hinaus. Aber wo sollten Prozessänderungen denn auch sonst auftauchen als im Plan des Entwicklungsteams, wenn diese Änderung Arbeit für besagtes Team bedeutet (wir haben das Thema letztes Jahr bereits angesprochen). Auch die Tatsache, dass Scrum schon lange der reinen Softwareentwicklung entwachsen ist, ist kalter Kaffee…Jeden Falls für die bisherigen Anwender.

Und genau das ist der spannende Aspekt an der diesjährigen Scrum Guide-Revision.

Diese „Änderungen“ bestätigen einen Trend, den wir bei oose bereits seit einer Weile beobachten. Die Community wächst, weit über ihrer bisherigen Grenzen hinaus. Vorbei sind die Zeiten, in denen allein motivierte Entwicklungsteams bei uns anfragten, ob wir uns ihre Scrum-Implementierung einmal genauer anschauen könnten. Es häufen sich Geschichten, in denen Scrum als Hoffnungsträger (Hardware und Embedded), neuer Hype (Bildungseinrichtungen und öffentliche Verwaltung) oder Marktzwang (Finanzen und Versicherungen) in Erscheinung tritt. Die beiden Väter von Scrum fassen es gut zusammen, wenn sie sagen: „Früher haben wir Scrum genutzt, um den Wettbewerb im Staub hinter uns zu lassen. Heute wird Scrum genutzt, damit man nicht selbst im Staub landet.“

Die Welt ändert sich und genau diese Veränderungen machen die Anwendung von Scrum erst hilfreich und notwendig. Dies bringt nun auch Menschen näher zusammen, die Jahrzehnte lang getrennt voneinander gearbeitet haben. Kulturen und Sprachen treffen aufeinander und öffnen den Raum für Interpretationen und Missverständnisse. Wir, die Anwender, müssen nun lernen auf diese Veränderungen zu reagieren, wenn wir gemeinsam und erfolgreich in der Zukunft bestehen wollen. Der neue Scrum Guide macht genau dies deutlich und zeigt gleichzeitig die Chancen auf, die darin liegen. Auch, wenn es auf den ersten Blick ein wenig lächerlich wirken mag.

 

Sie möchten nun genauer wissen, was die Anpassungen an Scrum für Ihre Arbeit bedeuten? Oder haben Sie bisher genau die geänderten Punkte im Scrum Guide komplett anders verstanden? Dann sichern Sie sich noch heute einen Platz in unserem Scrum Praxis Workshop oder schreiben Sie uns eine E-Mail an info@oose.de mit dem Betreff „Scrum Guide 2017“.