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Wie wir mit effektivem Selbstmanagement besser durch die Krise kommen

Soft Skills & Neue Arbeitswelten

Wie wir mit effektivem Selbstmanagement besser durch die Krise kommen

6. Oktober 2020

Selbstmanagement im agilen Umfeld

Die Fähigkeit zum wirkungsvollen Selbstmanagement gewinnt in unserer modernen Welt immer mehr an Bedeutung. Neue Arbeitsformen, Agilität und Selbstorganisation bringen neue Herausforderungen und eröffnen gleichzeitig neue Lösungsräume. Seit Beginn dieses Jahres bieten wir mit dem Training „Selbstmanagement im agilen Umfeld“ Anworten auf häufig gestellte Fragen. Einige davon haben wir bereits in einem Blog-Artikel im Januar dargelegt.
Seither hat sich durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch einmal einiges verändert.
Im Interview mit unserer Trainerin Dr. Pia Gebhardt beleuchten wir, welche Chancen die Entwicklung der eigenen Selbstmanagement-Fähigkeit gerade in dieser Situation bietet.


Zur Autorin

Dr. Pia Gebhardt ist Naturwissenschaftlerin, Trainerin und Coach im Bereich Soft Skills. Sie richtet gerne den Blick auf den Moment, wo sich Mensch und Innovation treffen. Seit fast zwei Jahren verbindet uns eine partnerschaftliche Zusammenarbeit.


 

Zunächst einmal, inwiefern haben sich seit unserem letzten Artikel durch die Corona-Krise die Herausforderungen verändert?

Besonders zwei Faktoren haben sich nach meiner Wahrnehmung durch die Pandemie und ihre Auswirkungen noch deutlich verschärft: Unsicherheit und Komplexität.
Unsicherheit manifestiert sich momentan auf vielen Ebenen. Sie beginnt bei der Unmöglichkeit, die Entwicklung des Infektionsgeschehens zuverlässig vorzusehen. Daraus ergibt sich naturgemäß, dass Entscheidungen über Maßnahmen kurzfristig getroffen und mitunter auch revidiert werden müssen. Eine langfristige Planung ist also nicht nur für die Politik, sondern auch für Unternehmen und für die einzelnen Bürgerinnen und Bürger beinahe unmöglich geworden. Ob es nun um Urlaubsplanung oder Kinderbetreuung geht, in vielen Fällen muss flexibel reagiert werden. Und nicht nur das – die Auswirkungen, die sich aus den Pandemie-Maßnahmen auf die Wirtschaft ergeben, führen dazu, dass viele ArbeitnehmerInnen bereits auch eine existenzielle Unsicherheit spüren. Mit der Ungewissheit an so vielen Fronten umzugehen, ist nicht einfach und belastet.
Darüber hinaus ist auch die Komplexität, die wir täglich zu bewältigen haben, stark angewachsen. Etablierte Routinen funktionieren teilweise nicht mehr. Sie mussten – und müssen immer wieder – kurzfristig durch neue Lösungen ersetzt werden. Alleine die Umstellung auf Home Office beispielsweise bringt nicht nur neue technische Herausforderungen und die Neuordnung vieler Arbeitsabläufe mit sich, sondern verlangt gerade Eltern auch einiges ab. Es gilt also für beinahe alle, dass wir neue Wege finden müssen. Gleichzeitig sind die Faktoren, die dabei zu berücksichtigen sind, deutlich vielfältiger geworden.

Was bedeutet das konkret für uns als Einzelne?

Für sehr viele, mit denen ich spreche, bedeutet das, dass es noch schwieriger geworden ist, nicht im Sog der kurzfristigen Reaktivität zu verharren. Zu Beginn einer umwälzenden Krise ist der normal und kaum zu vermeiden. Man reagiert ad hoc auf neu auftauchende Probleme und versucht sie zu lösen. Dabei verliert man dann schnell das Gesamtbild aus dem Blick. Jetzt, nach mehr als sechs Monaten, geht es darum, einen breiteren Blickwinkel einzunehmen, die eigene Wirksamkeit wieder zu entdecken und sie proaktiv einzusetzen. Dieser Shift fällt vielen schwer.

Wie kann Selbstmanagement dabei helfen?

Schon die erste Ebene des Selbstmanagements (s. auch Blog-Artikel) hilft ganz immens dabei, den eigenen Alltag mit der Organisation von Aufgaben, Zeitmanagement und verbesserten Arbeitsabläufen zu vereinfachen. Dadurch kann ich mich ein Stück weit aus dem Hamsterrad befreien und Ressourcen freisetzen, um wieder freier zu denken.
Das führt uns dann zu den Stufen zwei und drei des Selbstmanagements: Dem Blick für das Wesentliche mit weitsichtiger Planung von persönlichen Zielen, und zwar im Einklang mit den eigenen Werten. Auch unter der momentanen Unsicherheit ist es fatal, die eigenen Wünsche und Pläne komplett zurückzustellen. Vielmehr ist es nun wichtig, neue Wege dorthin zu finden und sie mit genügend Puffer für flexible Anpassungen zu definieren. Denn nur so ist es überhaupt möglich die vierte Ebene des Selbstmanagements zu erreichen, wo die Verbesserung der Lebensqualität im Fokus steht.

Für welche dieser Themen kann ich aus dem Training „Selbstmanagement im agilen Umfeld“ etwas mitnehmen?

Für alle. Wir beschäftigen uns mit allen Ebenen des Selbstmanagements und wenden wirkungsvolle Methoden praktisch an. Einfacher wird es dadurch, dass wir sowohl berücksichtigen, wer welche speziellen „Baustellen“ hat, als auch was schon gut läuft, und welche individuellen Selbstmanagement-Talente die TeilnehmerInnen natürlicherweise mitbringen. Werkzeuge brauchen wir nämlich nur für die Bereiche, wo wir ein Problem, aber noch keine intuitive Vorgehensweise haben. So nehmen aus diesem Training alle individuell das mit, was sie persönlich am meisten weiterbringt.

 

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